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Archiv-Artikel

Sprache ist ein Rechenknecht

Menschen, die unter der Sprachstörung Aphasie leiden sind oft schwach im Kopfrechnen. Unter einer Aphasie versteht die Medizin eine erworbene, also nicht angeborene Beeinträchtigung des Umgangs mit Sprache. Sie wird durch eine zentrale Hirnschädigung hervorgerufen. An Aphasie Leidenden fällt die Addition noch am leichtesten, gefolgt von der Subtraktion, die Multiplikation bereitet die meisten Schwierigkeiten. Im Gegensatz zum Kopfrechnen sind die Leistungen im schriftlichen Rechnen überraschenderweise wenig beeinträchtigt. Dies geht aus einer Studie hervor, die Amina Elsner aus dem Zentrum für Neurologie und Psychiatrie der Uni Köln durchführte. Danach besteht eine Wechselbeziehung von gestörter Zahlenverarbeitung mit Störungen in der Verarbeitung von Sprache, was darauf hindeutet, dass für beide die gleichen Denk-Mechanismen genutzt werden. Die Einschränkungen unter denen Aphasiker im Umgang mit Zahlen leiden, sind ebenso groß wie der Schweregrad ihrer Sprachstörung.