Sport am Samstag und Sonntag: Steffen holt zweites Gold
Die deutsche Schwimmerin Britta Steffen holt ihre zweite Goldmedaille über 50 Meter Freistil, Schwimmkönig Phelps schlägt Medaillen-Rekord von 1972. Und: Griechin wird vierter Dopingfall.
PEKING taz/dpa Der schnellste Mann der Welt kommt aus Jamaika. Usain Bolt gewann am Samstag die 100 Meter in 9,69 Sekunden - so schnell wie noch kein Läufer vor ihm. 91 000 Zuschauer verfolgten das Rennen im Olympiastadion. Der 21-Jährige ist der erste Jamaikaner, der die olympische Königsdisziplin gewinnt.
Venus und Serena Williams haben die Tennis-Goldmedaille im Doppel gewonnen. Die Wimbledon-Siegerinnen aus den USA setzten sich locker gegen die Spanierinnen Anabel Medina Garrigues und Virginia Ruano durch. Das Einzelturnier gewann im Russlandduell Jelena Dementjewa gegen Dinara Safina.
Bei den Männern ist Rafael Nadal Olympiagewinner und neuer Weltranglisten-Erster. Im Finale besiegte der Spanier Fernando Gonzalez aus Chile. Roger Federer kann sich mit Gold im Doppel trösten. Mit Stanislas Wawrinka besiegte er die Schweden Simon Aspelin und Thomas Johansson.
Die Silbermedaille beim Sprung holte die deutsche Turnerin Oskana Chusovitina. Die gebürtige Usbekin musste sich nur der Nordkoreanerin Hong Un Jong geschlagen geben. Es ist die erste Medaille für eine deutsche Turnerin seit 1988.
Der 22-Jährige Radfahrer Roger Kluge holte beim Punktefahren überraschend Silber. Mit einem beherzten Angriff in der Schlussrunde brachte er sogar den Olympiasieger Joan Llaneras aus Spanien in Bedrängnis.
Gleich zweimal am Podest vertreten war Deutschland beim Schießen: Der dreifache Olympiasieger Ralf Schumann holte mit der Schnellfeuerpistole Silber, vor seinem Teamkollegen Christian Reitz.
Am Sonntag gewann die deutsche Schwimmerin Britta Steffen ihre zweite Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Peking. Mit einem neuen europäischen Rekord auf 50 Meter Freistil holte sie das neunte Gold für die deutsche Mannschaft. Zweite wurde die 41-jährige Amerikanerin Dana Torres. Zwei Tage zuvor hatte Steffen bereits über 100 Meter den ersten Platz gewonnen.
Britta Steffen und der Dressurreiter Hinrich Romeike sind bisher die einzigen Deutschen in Peking die zweimal Gold gewinnen konnten.
Der amerikanische Schwimmstar Michael Phelps schrieb Geschichte, als er mit der US-Lagenstaffel seine achte Goldmedaille bei diesen Spielen gewann. Bisher hatte er mit seinem Landsmann Mark Spitz gleichauf gelegen, der bei den Spielen in München 1972 siebenmal Gold geholt hatte.
Über 1500 Meter Freistil vergab der Australier Grant Hackett die Chance, als erster Mann auf einer Strecke dreimal in Serie Olympiasieger zu werden, und wurde Zweiter hinter dem Tunesier Oussama Mellouli. Gold in der Lagen-Staffel der Frauen holte sich die Australierinnen. Insgesamt wurde an den acht olympischen Schwimmtagen in Peking 25 Weltrekorde erzielt.
Zur vierten ertappten Dopingsünderin der Spiele in Peking wurde die Griechin Fani Halkia. Der Hürdenläuferin, die 2004 Olympiasiegerin geworden war, wurde bereits am 10. August bei einer Kontrolle im Trainingslager die Einnahme von Anabolika nachgewiesen, gab das IOC bekannt.
Die deutschen Ruderer sind ohne einen olympischen Sieg geblieben - zum ersten Mal seit 1956. Am besten schnitt der Frauen-Doppelvierer ab, der am zweiten Finaltag auf dem dritten Platz landete.
Nach einer Niederlage der Handball-Frauen gegen Russland schied die deutsche Mannschaft aus. Bei vier Niederlagen in der Vorrunde hätten die deutschen Handballerinnen selbst bei einem Sieg keine Chance mehr auf einen Einzug ins Viertelfinale gehabt.
Bei den Schützen wurde Maik Eckhardt Zehnter im Vorkampf und verpasste damit das Finale im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr. Erster in der letzten Entscheidung in den Schieß-Wettkämpfen wurde der Chinese Quin Jian. Quin holte damit die 50. Medaille für die Gastgeber.
Die Brüder Jan-Peter und Hannes Peckolt haben am Sonntag in Qingdao beim Segeln die erste Medaille für Deutschland gewonnen. In der 49er-Klasse haben sie Bronze sicher. Auch Silber ist noch möglich, falls die führenden Dänen disqualifiziert werden. Dann würden die derzeit zweitplatzierten Spanier die Olympiasieger werden. Eine Entscheidung der Jury darüber steht noch aus.
Die Russin Gulnara Galkina-Samitowa lief über 3000 Meter Hindernis am Sonntag einen Weltrekord . Im Finale von Peking unterbot sie ihre eigene Bestmarke um fast drei Sekunden. Trotz eines deutschen Rekords verpasste Antje Möldner den Endlauf. Die deutsche Meisterin aus Potsdam wurde in ihrem Vorlauf Siebte.
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