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Splittergranaten auf Gläubige

■ Auf den Philippinen verübten Moslemrebellen einen Anschlag auf eine katholische Kirche

Cagayan de Oro (afp) - Bei einem Attentat auf eine katholische Kirche in Salvador in der vorwiegend moslemischen Provinz Lanao del Norte im Süden der Philippinen sind am Sonntag elf Menschen getötet und 108 verletzt worden, wie ein Militärsprecher am Montag in Cagayan de Oro erklärte. Bei den Toten handelt es sich um neun Gläubige, die sich in der Kirche befunden hatten, und zwei Attentäter, die zur Moslem Islamic Liberation Front (MILF) gehörten, einer Splittergruppe der Moro–Befreiungsfront (MNLF). Fünf Männer waren während eines von rund 200 Menschen besuchten Gottesdienstes in die Kirche eingedrungen und hatten Splittergranaten in die Menge geworfen. Zwei Attentäter wurden von Soldaten erschossen. Zwei Tage vor dem Attentat hatte der MNLF–Vorsitzende Nur Misuari einen Waffenstillstand mit Präsidentin Corazon Aquino ausgehandelt, der bei der MILF auf Widerstand stieß. Es wird jedoch nicht ausgeschlossen, daß auch persönliche Motive hinter dem Anschlag stecken könnten. Der Bürgermeister von Salvador erklärte, er habe vor einigen Wochen Morddrohungen der MILF erhalten. Die Dissidentengruppe wird von einem ehemaligen engen Mitarbeiter Misuaris, Hashim Salamat, angeführt. Ihr Aktionsraum ist im wesentlichen die Provinz Lanao del Norte. Kurz vor dem Anschlag auf die Kirche hatten Rebellen einen Hochspannungsmast im Nachbarort Magsaysay gesprengt. Infolge des Anschlags waren weite Teile der Halbinsel Zamboanga stundenlang ohne Strom.

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