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Spitzelaffäre bei der BahnMehdorn entschuldigt sich

Auf einer Sitzung des Konzernbetriebsrates in Frankfurt soll Bahnchef Mehdorn sich für die Mitarbeiterüberprüfungen entschuldigt haben.

Entschuldigte sich für die Affäre, die eben doch bedeutender war als ein Briefmarkenkauf: Bahnchef Mehdorn. Bild: dpa

FRANKFURT/BERLIN dpa/ap/afp Bahnchef Hartmut Mehdorn hat sich wegen der Datenaffäre bei den Beschäftigten entschuldigt. Der Vorstand bedauere, dass es bei den Mitarbeiterüberprüfungen zu Verstößen gekommen sei und keine Gremien der Arbeitnehmervertretungen informiert gewesen seien, erklärte Mehdorn nach Angaben seines Sprechers in einer Sitzung des Konzernbetriebsrates in Frankfurt. Der Vorstand "entschuldigt sich dafür bei seinen Mitarbeitern", soll er gesagt haben.Die Bahn hatte nur schrittweise das Ausmaß des Datenaffäre eingeräumt.

Die Gewerkschaften Transnet, GDBA und GDL hatten Medorn mehrfach eindringlich aufgefordert, sich für den umstrittenen Massenabgleich von Mitarbeiterdaten zu entschuldigen. Bis kommenden Dienstag müsse der Aufsichtsrat im vollem Umfang über die Affäre informiert werden. In einem Schreiben an alle Mitarbeiter hatte Mehdorn bereits Fehler eingeräumt. Dies hatten die Gewerkschaften als nicht ausreichend bezeichnet.

Derweil häufen sich einmal mehr Forderungen nach einem Rücktritt des Bahnchefs: Der ehemalige Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GdL, Manfred Schell, hat wegen der Datenaffäre den Rücktritt Mehdorns gefordert. "Die ganze Datenaffäre ist eine Fehlleistung. Ein weiterer Mosaikstein im Gebilde Mehdorn. Da gibt es nichts zu entschuldigen."

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5 Kommentare

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  • ES
    E. Stopp

    Herr Mehdorn hat schon lange den Nachweis erbracht, daß er eine Fehlbesetzung ist. Nicht nur mit der Bespitzelung von Mitarbeitern, auch mit seiner Geschäftspolitik, die nur der Privatisierung und dem Erhalt seines Bonus dafür dient. Dieser Mensch ist ..... ein EOGIST und ohne jegliches Verantwortungs -und Schamgefühl. Er gehört abberufen. Und schon sind wir bei der Politik, den Verantwortlichen- die diesen Menschen einfach weiter arbeiten lassen. Seine 3 Stützen ( Bundeskanzler Schröder, die Privatisierung, und Hansens Gewerkschaft ) prökeln langsam dahin. Er ist schon viel zu lange im Amt. Er und die Absicht der Bahnprivatisierung müssen weg!!!

    Oder reicht das Chaos bei Post ( Zumwinkel lässt grüßen ) und Telekom nicht schon aus???

    Dieser Staat, seine Politiker und die Abgeordneten treten die Interessen des Volkes mit Füssen!!

  • WB
    Werner Bürger

    Entschuldigung?

    Ist es nicht so,das man um Entschuldigung bittet?

    Oder sehe ich da was etwas falsch?

    Müssen nicht die Betroffenen (die Mitarbeiter der Bahn)den Hr.Mehdorn entschuldigen oder auch nicht?

    Ich wenn ich Mitarbeiter der Bahn wäre würde es nicht tun.

  • ES
    E. Stopp

    Mehdorn muss weg !! Und zwar schnell !!

    Und die beschlossene Bahnprivatisierung muss vom Tisch!! Reicht das Chaos bei Telekom und Post nicht zu? Sind Zumwinkel, Obermann ... besser? Diese Manager ala Zumwinkel, Mehdorn, Ackermann, Esser, Hartz , der Hypo Real Estate, der IKB , der sachsen Lb..... müssen weg und zur Verantwortung gezogen werden: Juristisch und Finanziell. Aber da sitzen ja noch die eigentlichen Drahtzieher: Die Politiker, die Lobbyisten der Parteien, die Abgeordneten-die ja alles per Gesetz beschlossen haben.

    Demokratie?? Ist das hier nicht mehr!!

     

    Mehdorn verkörpert nur ein System: Maximalprofit für die Oberen, für die Herrschenden, zu Lasten der der Bürger / Steuerzahler und möglichst viel in die eigene Tasche ( siehe Boni für Privatisierung ) !!! Und Herr Tiefenssee sollte gleich mit gehen.

    Die Korruption beginnt doch im Kopf solcher Leute- nicht bei den bespitzelten Mitarbeitern von Bahn oder Telekom. Siehe Siemens.

     

    Das ganze System ist menschenunwürdig, menschenfeindlich - eben Kapitalismus pur!

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    ...habe mich wie ein Obergangster benommen, nicht erst seit der Datenaffäre.

    oops - Tschuldigung, kommt nicht wieder vor. Lüge von oben bis unten.

     

    Würde die Figur Mehdorn nicht politisch von dem noch unsäglicheren Berufsgrinser Tiefensee gestützt, wäre er morgen weg vom Fenster.

     

    Die "hohe" Politik der Niedertracht ist polit-systemisch und mafios in einem: Mehdorn ist nur die installierte Figur, die die Privatisierungs- und Eroberungspolitik dieser Regierung in Gestalt des Bahnkonzerns exekutiert. Bei der Bahn funktioniert nichts mehr, außer die zum Plan geronnene Unpünktlich- und Unzuverlässigkeit. Der "weltumspannende Logistikonzern Bahn AG" steht nach wie vor auf dem Programm dieser widerlichen Bagage. Zum Schaden der Kunden, zum Schaden der Umwelt, zu Lasten der Mitarbeiter.

  • M
    M.Läpple

    der mehdorn muß weg.

    hier zeigt sich deutlich, daß man im deutschland des 21. jh nur ein großes maul braucht.

    intelligenz, können, anstand sind ja nut für andere, nicht aber für unsere "leistungsträger".

    leistungsträger können sie aber nur in mafiösen strukturen sein, in einer normalen gesellschaft würde ich diese herren und damen als abzocker übelster art bezeichnen.

    dieser meinung sind leider die politiker nicht, weil sie bis zu den zehenspitzen im Ar... dieser "leistungsträger" stecken.