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Archiv-Artikel

Spielsucht I: Mehr suchen Hilfe

In Berlin suchen fast doppelt so viele Menschen Hilfe gegen ihre Spielsucht als noch vor zehn Jahren. In die einzige Berliner Beratungsstelle in Kreuzberg kamen 2008 rund 550 neue Betroffene, sagte Diplompsychologe Andreas Koch. Im Jahr 1998 waren es rund 300 neue Spielsüchtige. Die Beratungsstelle wird seit 1987 von der Caritas organisiert. Viele Spielsüchtige haben hohe Schulden. Oft leben sie isoliert, die Familien sind zerbrochen. Als besonders verführerisch gelten Geldspielautomaten. In Berlin gibt es nach Schätzungen rund 17.000 Spielsüchtige. Viele suchen erst nach vielen Jahren Hilfe. Seit 2001 ist Glücksspielsucht als Krankheit anerkannt. „Mein großes Pech war mein erster Gewinn in einer Spielbank. Es war ein Automatenspiel, der Klassiker“, beschreibt ein Betroffener den Beginn seiner Sucht. Er sitzt im Café Beispiellos in Kreuzberg. Ein Name mit Hintersinn: In Deutschland gibt es nur wenige Hilfseinrichtungen, die sich auf Spielsucht spezialisiert haben. Das Kreuzberger Lokal war eine der ersten. DPA