: Spiele auf dem Terrorrechner
betr.: „Trojanische Kriegserklärung“
Tja, wie kommt der Trojaner nur auf den Rechner? Selbst Herr Schäuble ist laut Interview nicht so dumm, irgendwelche E-Mail-Anhänge zu öffnen, und die Vorstellung, dass sich Terroristen die neueste Spielesammlung (super, sogar für umsonst!) auf ihrem Terrorrechner installieren, finde ich ziemlich niedlich. Noch besser: die neuesten Top-Ten-Hits mit einem Trojaner ausstatten, dann ist er irgendwie überall, wer sich nichts zuschulden kommen lässt, hat bekanntlich nichts zu befürchten. Und man könnte ja mal bei allen reinspechten, ob da vielleicht nicht doch was …
Alles schöne Möglichkeiten, realistisch und vor allem rechtmäßig. Aber wohl am schwierigsten umzusetzen dürfte nur das direkte Hacken des betroffenen PCs sein. Sollte der Böse seine Daten verschlüsseln (dass das möglich und sogar relativ einfach ist, wurde noch in keinem Artikel zur Sache erwähnt), und das dürfte ziemlich sicher der Fall sein, gäb’s ja auch wieder nichts zu holen.
Wer wirklich kriminell ist, der wird sich zu schützen wissen, und sei es durch Umsteigen auf analoge Datenwege. Das sollte auch den Befürwortern der Gesetzesänderung klar sein (außer sie sind etwas arg naiv, und das glaube ich nicht).
Ohne hoffentlich zu paranoid zu klingen, bleibt eigentlich nur die Vermutung übrig, dass hier ein Instrument der präventiven Überwachung der gesamten vernetzten Bevölkerung geschaffen werden soll. Warum auch nicht, passt ja zu den inzwischen normal gewordenen Videokameras in Innenstädten. GREGOR JEHLE, Freiburg