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Spicken für die Kommissar–Karriere

Düsseldorf (ap) - Rund 280 angehende Polizeikommissare in Nordrhein–Westfalen müssen wegen des Verdachts eines großangelegten Täuschungsversuchs ihre Prüfungen für die Zulassung zum gehobenen Dienst wiederholen. Das teilte das NRW–Innenministerium mit. Aufmerksam geworden war man , als bei einer Prüfung Anfang September ein Polizeibeamter in Dortmund versuchte, seine Aufgaben anhand vorbereiteter, genau auf die gestellte Aufgabe zugeschnittener Notizen zu lösen. Eine daraufhin angeordnete Überprüfung habe gezeigt, daß in Bielefeld ein versiegelter Umschlag mit dem Thema einer Prüfung schon vorher geöffnet worden sei. Die Polizeibeamten müssen als Abschlußprüfung sechs Klausuren schreiben, und zwar zu Themen wie „Allgemeines Verwaltungs–, Polizei– und Ordnungsrecht“ oder „Einsatzlehre einschließlich Kriminalistik“. Die Themen werden den Ausbildungsleitern in versiegelten Umschlägen zugestellt und erst am Tag der Abschlußprüfung geöffnet. Noch im Oktober sollen nach Angaben des Minsteriums sämtliche Prüfungen wiederholt werden. „Das ist schon deshalb unvermeidlich, weil das Ergebnis der Prüfungen auch für die späteren Beförderungen von Bedeutung ist. Hier darf für diejenigen, die sich nicht an dem Täuschungsversuch beteiligt haben, kein Nachteil entstehen“, begründete Ministerialrat Salmon die Entscheidung des Ministeriums.

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