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Spendenaktion

■ Gefangene sammeln für Solinger Opfer

Die Gefangenen der JVA Butzbach und der JVA Kassel haben jeweils in einer selbstorganisierten Spendenaktion über 1.700 DM für die Familienangehörigen der Opfer gesammelt, die in den vergangenen Wochen bei einem Brandanschlag in Solingen starben. Gefangene verfügen über sehr wenig Geld. Diese Spenden, zwischen 3,–DM und 5,–DM, haben sich die Gefangenen praktisch vom Munde abgespart. Die Initiatoren dieser Aktion sind ein deutscher und zwei türkische Inhaftierte, die durch ihren Einsatz erreichten, daß quer durch alle Nationalitäten gespendet wurde. Die Gefangenen erklärten sich solidarisch mit der befristeten Streikwoche, die im Juni in der JVA Schwalmstadt stattfand. Mit der Schwalmstädter Aktion sollte den Opfern von Hünxe, Hoyerswerda, Rostock, Mölln und Solingen gedacht, aber auch ein Zeichen gegen rassistische Gewalt innerhalb der Mauern gesetzt werden.

Die Gefangenen schreiben dazu:

– Wir sind gegen die Änderung des Art. 16 GG,

– gegen immer mehr Abschiebeknäste,

– gegen die Zusammenpferchung ganzer Familien in Asylbewerberlager

– und gegen eine Regierung, die so tut, als wären alle Gewalttaten gegen AusländerInnen und AsylbewerberInnen nur Einzeldelikte von psychisch Kranken, volltrunkenen Minderjährigen etc. Gefangene der JVA Butzbach

und der JVA Kassel

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