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Spekulationstempel in einem neuen Gewand

■ Die Wertpapierbörse bezog ihre neuen Räume im Ludwig-Erhard-Haus. Mit 196 Milliarden Umsatz 1995 ist sie die viertgrößte unter den Regionalbörsen

Die Börse paßt sich den neuesten technischen Entwicklungen: Deutlich kleiner als der frühere Saal, so präsentierte sich gestern bei der Eröffnung die Berliner Wertpapierbörse in ihren neuen Räumen im Ludwig-Erhard-Haus in der Charlottenburger Fasanenstraße.

Der Wertpapierhandel in dem noch in Bau befindlichen tonnenförmigen Gebäude war bereits zu Wochenanfang aufgenommen worden. Neben dem klassischen Parketthandel gewönnen elektronische Handelsplattformen immer stärker an Bedeutung, hob der Präsident der Berliner Börse, Leopold Tröbinger, gestern hervor. Die Regionalbörse soll in der Zukunft eine entscheidende Rolle als Förderinstrument für die mittelständische Wirtschaft übernehmen.

Insbesondere für Unternehmen aus den neuen Bundesländern soll verstärkt Kapital beschafft werden. Darüber hinaus sieht Tröbinger im Handel mit ost- und mitteleuropäischen Wertpapieren große Wachstumschancen. Bisher seien bereits mehr als 300 Auslandswerte in den Berliner Freiverkehr eingeführt. Damit habe die Berliner Börse endlich wieder die Spitzenstellung unter den deutschen Börsenplätzen.

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) sieht Anzeichen dafür, daß „der Finanzplatz Berlin zunehmend interessanter wird“. Die Steigerung der Börsenumsätze um 200 Prozent seit 1989 sei ein Zeichen dafür, sagte Diepgen.

Die Berliner Börse besteht seit 311 Jahren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte sie einen Umsatz von 196 Milliarden Mark. Damit liegt sie unter den deutschen Regionalbörsen an vierter Stelle. taz/dpa

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