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Spekulation verteuert DDR-Mark

Frankfurt/Main (adn) - Die Diskussion um die deutsch -deutsche Währungsunion läßt in der Bundesrepublik die Spekulation um die DDR-Mark blühen, schreibt die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung‘. Während noch vor einigen Wochen bei Frankfurter Kreditinstituten 100 DDR-Mark noch zu 11 D-Mark zu haben waren, müßten jetzt dafür 23 D-Mark und mehr bezahlt werden.

Die Zentralabteilung für Gold- und Sortenhandel bei der Deutschen Bank hat der Zeitung zufolge am Mittwoch mitgeteilt, „keine einzige Ost-Mark mehr zu haben“. Die Spekulanten würden alles sofort aufkaufen. „Auch in anderen Kreditinstituten ist zu hören, daß spekulative Aufkäufer mit einem Wechselkurs von letztlich eins zu eins rechnen und sich jetzt billig mit Ost-Mark eindecken“, konstatiert die Zeitung. Einige Finanzinstitute würden im Bankhandel bereits mit einer weiteren Verteuerung der DDR-Mark bis zu einem Kurs von 1:3 rechnen. Die anhaltende Diskussion um die Währungsunion und sozial verträgliche Umtauschkurse habe die Nachfrage nach DDR-Mark in den vergangenen Tagen noch einmal erheblich gesteigert. Größere Summen seien zur Zeit kaum mehr zu bekommen, berichteten mehrere bundesdeutsche Kreditinstitute der 'Frankfurter Allgemeinen‘.

Die Bundesbank hat dem Blatt zufolge inzwischen vor massiven Spekulationskäufen von DDR-Mark gewarnt. Direktoriumsmitglied Günter Storch habe erklärt, daß nach einer Währungsunion die Spargroschen der DDR-Bürger anders behandelt würden als spekulativ erworbene Geldbestände.

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