: Speckgürtel mit Kernstadt vernetzt
Betr.: „Die Stadt ist keine Zwangsveranstaltung mehr“ und „Wirtschaft soll brummen“, taz bremen vom 5.11.02
Der Beitrag von Herrn Bahrenberg vermischt Wahrheiten mit widersinnigen Schlüssen: Bremen ist als Stadt längst nicht mehr mit der Landesgrenze definierbar, der urbanisierte Bereich ist weit darüber hinaus gewachsen; das Umland ist eng mit der Kernstadt, aber auch innerhalb des Speckgürtels vernetzt. Es wäre daher widersinnig, sich bei der Entwicklung der Region planerisch auf die Kernstadt zu beschränken und die – von vielen Bürgerinitiativen offensiv als Bestandteil der Bremer Wohnqualität verteidigten –Freiflächen mit hohem Subventionsaufwand zu besiedeln oder gewerblich zu nutzen. Bei sinkender Bevölkerung in Deutschland ist es geboten, die hohen Wohn- und Freizeitwerte zu sichern und das bisher positive Image Bremens im Wettbewerb mit anderen Regionen zu erhalten.
Kontraproduktiv dazu sind die häufig vom Wirtschaftsressort formulierten und vom Senat abgesegneten Vorstellungen von einem geistig ummauerten Bremen, das alle Funktionen innerhalb der Landesgrenze bedienen und erfüllen soll. Zielführender sind Vorschläge, die auf eine umfassende Kooperation mit dem Umland ausgerichtet sind, wie sie mit dem sog. Hoffmann-Papier bekannt wurden. Wenn hier nicht bald ein verantwortungsbewussteres Denken und Handeln Platz greift, wird die Fähigkeit Bremens zur Erhaltung seiner Selbständigkeit diskutiert werden müssen – im Interesse seiner Bürger! Manfred Osthaus
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