Specht zu Kalle: „Ich finde ihn sehr gut“
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un)regelmäßig den „Specht der Woche“.
Ich habe Kalle kennengelernt, als wir von der Wattstraße in die Kochstraße gezogen sind. Damals hat Nancy noch im ersten Stock Brote geschmiert, das war unsere Kantine. Da gab es auch einen Cola-Automat. Irgendwann habe ich die Idee gehabt, dass ich ein eigenes Büro brauche und einen Schreibtisch in den ersten Stock gestellt. Dann kam Kalle und wollte, dass der Tisch wegkommt. Der wollte mich weghaben. Es ging um Brandschutz. Also hab ich den Tisch woanders aufgebaut, aber er wollte mich wieder weghaben. Dann hab ich gesagt: „Du kriegst mich nicht weg, ich gehör hier dazu“, und hab mich durchgesetzt. Später hab ich mich mit Kalle angefreundet. Ich finde ihn sehr gut. Er ist keiner, der laut rumbrüllt, er ist ein ruhiger Typ. Ich finde es schade, dass er uns jetzt verlässt. Protokoll: sey
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