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Spatenstich für Garchinger Reaktor

■ Polizeieinsatz gegen protestierende Umweltschützer

München (dpa/taz) – Mit einem Polizeieinsatz gegen eine Protestkundgebung, einer Ansprache des bayrischen Ministerpäsidenten Edmund Stoiber und dem ersten Spatenstich hat gestern in Garching der Bau des neuen Forschungsreaktors „FRM II“ begonnen. Die Polizei räumte etwa 130 Umweltschützer und Anwohner von der Straße, die noch einmal gegen das Projekt protestierten.

Anfang April hatte die bayrische Staatsregierung die erste Teilgenehmigung für den Neubau erteilt. Umstritten ist jedoch nach wie vor, daß der Reaktor im Widerspruch zu einem weltweiten Agreement der Atomphysiker mit hochangereichertem, bombentauglichen Uran betrieben werden soll. Vor allem die USA hatten wiederholt dagegen protestiert und erklärt, daß sie nicht bereit seien, hochangreichertes Uran nach Deutschland zu liefern.

Auf der Protestkundgebung kritisierte Ludwig Trautmann-Popp vom Bund Naturschutz (BN), daß mit diesem „übereilten Baubeginn vollendete Tatsachen“ geschaffen werden sollten. Nach Niederaichbach, Kalkar und Wackersdorf werde deshalb in Garching „die nächste deutsche Atomruine errichtet“, sagte der BN-Experte.

In Bonn erklärte die bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Grünen, Elisabeth Altmann, es sei „unerträglich“, daß der Reaktor zu einem großen Teil aus Hochschulbaumitteln finanziert werde – der Bund trägt etwa die Hälfte der 750 Millionen Mark, die das Projekt nach der bisherigen Planung kosten wird. nh

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