Kommentar: Spartenprogramm
■ Standortfaktor Dschingderassabumm
In den Bremer Messehallen jagte am Wochenende ein Highlight das nächste. Den Start konnten Liebhaber bei der „Musikschau der Nationen“mit viel Dschingderassabumm machen. Am Samstag morgen lockte der „European-Ladies-Team-Cup“im Frauen-Tischtennis. Die vierstündige Pause zwischen den Vorrundenspielen durften Liebespaare dann nutzen, um sich auf der Messe „Bremer Hochzeitstage“für den schönsten Tag des Lebens einzukleiden. Und am Abend sorgte dann „Wetten dass...“für Stimmung am Bürgerpark. Am Sonntag ging's dann weiter mit Tischtennis und Brautmoden. Da war was los: Vorausgesetzt man hat die etwa 300 bis 400 Mark, um sich sämtliche der Einzelveranstaltungen leisten zu können.
Die Stadthalle-Bremen-Veranstaltungsgesellschaft hat sich offensichtlich auf Spartenprogramme festgelegt. Ob damit die Investitionskosten in dreistelliger Millionenhöhe für die Messehallen irgendwann eingefahren werden, darf allerdings schwer bezweifelt werden. Mit den kleinen Sport-Events konnten zwar die Tischtennis-EM und die Basketball-WM-Vorrunde nach Bremen geholt werden. Doch auch die sind nicht sehr lukrativ. Gewinn läßt sich nur mit Veranstaltungen wie etwa „Wetten dass...“machen. Dort gilt es jetzt anzupacken, will man vernünftig für Bremen werben. Denn mit Brautmoden, Ping-Pong und Dschingderassabumm läßt sich kein Standortmarketing betreiben. Jens Tittmann
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