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Archiv-Artikel

Sparkasse als Finanzdienstleister Sparkasse erwartet für die nächsten Jahre Gewinne

Multi-Kanal-Vertrieb

Von kawe

„Optimierung der Vertriebswege“, „Multi-Kanal-Vertrieb“, „drastische Reduzierung der Stückkosten“ bei „sehr großen Einheiten“, „Führen mit Zielen“ (FmZ) – wenn der Vorstand der Bremer Sparkasse über seine Geschäfte berichtet, dann deutet kaum noch etwas im Sprachgebrauch auf die gute alte Tante Sparkasse hin. Die „Marke“ Sparkasse, die für kleine Geldanleger so viel Vertrauen ausströmt, soll bleiben. Im Hintergrund der Firma wurde in den vergangenen Jahren alles auf den Kopf gestellt und modernisiert. Und eine Fusion mit der Landesbank „wird es nicht geben“, versicherte Vorstands-Chef Jürgen Oltmanns bei der Bilanzpressekonferenz.

Aufgrund der hohen Investitionen und der erforderlichen Wertberichtigungen in der Konjunkturflaute schreibe man für das Jahr 2002 noch eine „schwarze Null“, erläuterte Oltmanns, im kommenden Jahr aber werden schon 29 Millionen Euro Jahresergebnis vor Steuern geplant. Die Unternehmensstrukturen, die die Bremer Sparkasse seit fünf Jahren schrittweise umsetze, seien im vergangenen Jahr als Ziel des Sparkassenverbandes für das Jahr 2010 veröffentlicht worden, berichtete Oltmanns stolz.

Kerngeschäft der Bremer Sparkasse ist der „Vertrieb“, das heißt: der Kundenkontakt. An 28 Standorten ist die Sparkasse als „SB-Standort“ präsent, die Zahl der „Full-Service“-Filialen mit kompetenter Beratung wurde von 85 auf 40 reduziert. So hat die Sparkasse in den vergangenen Jahren ihren „Multi-Kanal-Vertrieb“ entwickelt. Gleichzeitig wurden die internen Hierarchien verschlankt, die Zeiten, in denen hochbezahlte Führungskräfte wie die ersten Sachbearbeiter ihrer Filiale agieren, seien vorbei. Das spart in den kommenden Jahren viel an Personalkosten.

Wer bei der „Vertriebsstelle“ der Sparkasse einen Kredit aufnehmen oder eine Baufinanzierung in Anspruch nehmen will, hat es dann sofort nicht mehr mit der Sparkasse, sondern dahinter stehenden Kooperationspartnern zu tun: Der Zahlungsverkehr wird mit der Haspa abgewickelt, das Wertpapiergeschärft mit der Helaba, die Bausparer landen bei der LBS und die Fonds-Anleger bei der Deka. Überall im Hintergrund arbeitet die Sparkasse mit anderen zusammen, um über „große Stückzahlen“ zu „best-practice“ Leistungsangeboten zu kommen. Selbst Bauplanung und Pförtnerei sind ausgelagert – diesen Teil des „Facility Managements“ hat eine Tochterfirma der Jenoptik übernommen.

Trotz der schlechten Konjunktur sieht Oltmanns also optimistisch in die Zukunft – „wenn es nicht zu einem längeren Krieg kommt“, fügt der Kaufmann manchmal ein. Viele der kleinen Bremer Risiken seien wertberichtigt worden, versichert der Sparkassen-Vorstand. kawe