: Späthe Konsequenzen gefordert
■ SPD-Vize: Auftraggeber muß Leiharbeit verantworten
Bonn/München (AP) – Als Konsequenz aus der Schwarzarbeiteraffäre um Handwerkspräsident Heribert Späth hat die stellvertretende SPD-Vorsitzende Herta Däubler-Gmelin verlangt, Unternehmer beim Einsatz von Leiharbeitern stärker in die Pflicht zu nehmen. Der Hauptunternehmer müsse die Verantwortung für die legale und faire Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften übernehmen und sie nicht auf Subunternehmer abwälzen, erklärte die SPD-Vizechefin gestern im Saarländischen Rundfunk.
Späth hatte die Verantwortung für den Einsatz von 19 bulgarischen Schwarzarbeitern in seiner Münchner Baufirma am Dienstag abend abgelehnt und auf die Zuständigkeit einer Vermittlerfirma aus Sofia verwiesen. Sein Unternehmen „Späth-Liebergesell“ habe ausländische Bauarbeiter „im Rahmen gesetzlich zugewiesener Kontingente“ ordnungsgemäß beschäftigt. Für die Verlängerung abgelaufender Arbeitspapiere sei der bulgarische Arbeitgeber zuständig gewesen, argumentierte Späth, der immer wieder gegen die illegale Beschäftigung von Arbeitern aus Billiglohnländern zu Felde gezogen war. In seiner eigenen Firma, in der er als geschäftsführender Gesellschafter fungiert, waren am vergangenen Samstag 19 Bulgaren aufgeflogen, die seit einer Woche ohne gültige Papiere auf einer Großbaustelle in der Münchner Innenstadt arbeiteten.
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