piwik no script img

Sowjet–Firmen bald selbständig

Moskau (dpa/vwd) - Die Sowjetführung hat beschlossen, sämtliche Unternehmen und Vereinigungen etappenweise bis 1989 auf Selbstfinanzierung umzustellen. Die Firmen sollen ferner eine Gewinn– und Kostenrechnung aufstellen, hieß es in einem am Freitag von der Parteizeitung Prawda veröffentlichten Bericht über die jüngste Sitzung des Politbüros. Der Bericht enthält keine weiteren Einzelheiten darüber, wie die Umstellung vor sich gehen soll. Rund 1.500 Unternehmen haben bisher versuchsweise auf Gewinn– und Kostenrechnungen sowie Selbstfinanzierung umgestellt. Genaue Zahlenangaben über das bisherige Ausmaß und den Erfolg der Reformen sind nicht veröffentlicht. Westliche Beobachter in Moskau gehen davon aus, daß es zur Zeit heftige Auseinandersetzung über den künftigen Wirtschaftskurs gibt. Eine der strittigsten Fragen ist offenbar, wie weit die Rechte des staatlichen Planungskomitees Gosplan beschnitten werden sollen, um den Betrieben größere Selbständigkeit zu gewähren. Das bereits früher von Gorbatschow kritisierte Planungskomitee ist eine der mächtigsten Institutionen in der UdSSR.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen