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Sowjet-Graffiti sollen weichen

Abgeordnete der CDU/CSU im Bundestag wollen die Graffiti sowjetischer Soldaten im Reichstagsgebäude von 1945 drastisch reduzieren. Die Inschriften, die derzeit auf eine Länge von 100 Metern verteilt sind und an den Sieg der Roten Armee über Hitlerdeutschland erinnern, sollten nur an bestimmten Stellen erhalten bleiben, erklärte der CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer. Gemeinsam mit seinem CDU-Kollegen Horst Günther bereitet er einen Gruppenantrag vor, der noch vor Ostern im Parlament eingebracht werden soll.

Die Union wolle keinen Parteienstreit über die Graffiti, erklärten die Abgeordneten. Sie seien aber teilweise ohne historischen Wert. Anstelle der bei der Gebäuderenovierung konservierten Namen und Zitate von sowjetischen Soldaten sollten die Wappen aller 16 Bundesländer gut sichtbar angebracht werden. Dies erwarteten auch Bürger und Besuchergruppen. Derzeit erinnere im historischen Gebäude nämlich nichts daran, dass Deutschland eine Bundesrepublik sei, kritisierte Singhammer. Für die Reduzierung der Inschriften wollen die Abgeordneten auch Vertreter der Regierungskoalition und der FDP gewinnen. Unter den Graffiti befinden sich Eintragungen wie „Ruhm den Helden, die die Fahne des Sieges über Berlin gehisst haben“ und „Ruhm den Falken Stalins, die an der Erstürmung Berlins teilgenommen haben“. AP

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