: Sounds im Freihandel
Wie bunt ist unsere Welt, ach wie gut sie mir gefällt. Wenigstens musikalisch gesehen, wenn man auf Pushkin Boom Beat hört
Natürlich nimmt man fast jedes Schulterklopfen gerne mit, reckt aber den Kopf doch bewusster in die Höhe, wenn das Lob aus berufenem Munde kommt. „It’s great!“, meinte also Marc Ribot über Pushkin Boom Beat. Und Ribot schnitzte immerhin die schönsten Figuren für Elvis Costello und Tom Waits aus seiner Gitarre und macht überhaupt so durchtriebene Sachen, die dann einigermaßen hilflos unter Jazz abgestellt werden. Weil der Plattenkäufer halt seine Ordnung braucht. Orientierungslos muss der auch durch die Musik von Pushkin Boom Beat irren, weil die Band hemmungslos mit den Gattungen jongliert und Trip-Hop, Postrock, Weltmusik oder Reggae durcheinander purzeln lässt. Im Freistilmix treffen Maschinenloops auf Talking Drums, der Osten läuft dem Westen in die Arme, und das gibt so gleich einen guten Kompass zum Auftakt von Cantina Mundial, der neuen Konzertreihe im RAW-Tempel, ab.