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■ SoundcheckUB 40 / Wadaiko Ichiro / United Future Organisation

Gehört: UB 40. Gut, gut, das Konzert von UB 40 war ganz prima. Der Sound war gut, trotz Sporthalle. Aber lag es nun an der Laser-Lightshow, oder am Publikum? Es drängte sich der Eindruck auf, als fände das Konzert im Mr.Pomeroy oder im Zeppelin statt. Wogte noch vor zehn Jahren bei Reggae Konzerten der Rauch von Dope über dem alternativen Zuhörer, so war es gestern abend eher ein Hauch von Jil Sander- oder Fahrenheit-Parfüm. Da wackelte der aufstrebende End-zwanziger neben der Hausmutti und ihrer minderjährigen, durchgestylten Tochter, da schwoften Harvestehuder Edel-Mädel neben echten Harburger Kerls. Keine Frage, UB 40 haben die Reggae Musik wie keine andere Band einem größeren Publikum näher gebracht. Fast 7000 Fans tanzten zu Hits wie Red, Red, Wine, und Kingston Town. Und beim Mega-hit Fallen in love with you, gab es kein Halten mehr. Nach knapp zwei Stunden war's vorbei, wurden alle wieder in die Hamburger Tristesse entlassen, glücklich einmal etwas Anderes gesehen zu haben. pb

Morgen Abend: Wadaiko Ichiro. Gegründet vom ehemaligen Direktor der legendären Gruppe Ondekoza, Ichiro Inoue. Gespielt werden ausschließlich von Ichiro Inoue komponierte Stücke, wobei zwölf Trommeln benutzt werden, darunter auch die Odaiko mit einem halben Meter Durchmesser und über 100 Lins (kleine Gongs). Begleitet wird Wadaiko Ichiro von zwei tanzenden und Bambusflöte spielenden Japanerinnen. Der von Ichiro entwickelte Stil basiert auf den musikalischen Zeremonien Nord Asiens des 1. und 2. Jahrhunderts nach Christi.

Kampnagel, 20.00 Uhr.

Morgen Abend: United Future Organisation. Was Musik angeht, werden Japaner vor allem für Elektronik geschätzt. Außer Sakamoto, der in illustrer Gesellschaft und mit Exotenbonus den Zug nach Westen geschafft hat, blieb die japanische Musikszene ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. United Future Organisation, zwei Tokioter DJ's und ein französischer Rapper, wollen es endlich vollschreiben. In edlem Zwirn setzen sie auf altbewährtes aus dem Hause Talkin' Loud. Galliano, der Jazz-Vokalist, John Hendrizks und eine Tube Salsa lassen UFO jetzt ganz unjapanisch daherkommen und zeigen eher, daß sich Talkin' Loud langsam zur internationalen Popmusik mausert. Wäre UFO von Kiesow, dann hätte der englische Rover Citroen Kotflügel und eine Lackierung in den brasilianischen Nationalfarben.

Volker Marquardt

Mojo-Club, 22.00 Uhr.

Heute Abend: Carola Grey Band. Die 21jährige, aus München stammende Schlagzeugerin, überraschte schon auf ihrer Debüt-CD Noisy Mama mit technischer Raffinesse und ausgereiftem kompositorischen Vermögen. Vor zwei Jahren ging sie nach New York, wo sie seitdem mit amerikanischen Instrumentalisten musiziert. Auf ihrer ersten Konzertreihe durch Deutschland als Bandleaderin wird Carola Grey nun von dem nicht minder begabten Saxophonisten Ravi Coltrane (dem Sohn von John) dem Bassisten Andy McKee und dem Pianisten Carlton Holmes begleitet.

Nikos Theodorakopulos

Heute, Birdland, 21.00 Uhr

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