■ Soundcheck: Fischkopf div. / Spyro Gyra
Heute abend: Fischkopf div. Haben Sie sich jemals gefragt, was „Gabber“ ist? Heute könnte der Besucher der Roten Flora am Schulterblatt seine nötigen Nachhilfestunden erhalten. Während im Hochpaterre die Hardcorekombos Stromsperre und Age „Musik als Waffe“ zum Besten geben möchten, laden im kühlen Keller die Jung-DJs Raid und Insane Child zu ihrer digital/analogen Phon- und Rhythmusorgie „Techno sucks!“. Von ihrer Kommandozentrale aus werden die beiden Talentsucher des neuen Hamburger Labels Fischkopf versuchen, den tanzenden Mob mit unmenschlichen Baßfrequenzen und nicht mehr tanzbaren Geschwindigkeiten niederzustrecken.Wenn die Feineinsteller der Plattenspieler ihren Anschlag erreichen und über allem die rosa Wolke der Reduzierung infantilen Aggressionspotentials schwebt, dann muß es einfach irgenwie „gabber“ sein. Wer sich bei dem bevorstehenden Bass-Drum-Gemetzel überfordert fühlt, kann sich einen Stock höher ein wenig Punk anhören. Zur Beruhigung. jawo
Rote Flora, 21 Uhr
Gehört: Spyro Gyra. New York. 5th Avenue. Es ist heiß. Der Asphalt dampft. Regen trommelt auf das Dach des Taxis. Im Wageninneren riecht es nach billigem Parfum und Zigaretten der vorigen Fahrgäste. Szenenwechsel. Kiffende, tätowierte Althippies in ausgefransten, ärmellosen Jeansjacken zucken in Woodstock zu Gitarrensounds von Jimmi Hendrix: Assoziationen die während des Spyro Gyra Konzerts am Mittwoch abend unweigerlich entstanden. Die Amerikaner bewiesen damit in der Großen Freiheit, daß sie zu Wundern fähig sind, denn sie schafften es, Jazz-Rocker, Cool-Jazz, Pop, Latin und Salsa Fans gemeinsam zu begeistern. Das nicht, in dem sie die Stilrichtungen vermixten, sondern jede für sich stehen ließen. Wann kommt die entsprechende CD? Andrew Ruch
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