■ Soundcheck: Brutal Truth / Macabre / Pungent Stench & Mutha's Day Out
Morgen abend: Brutal Truth/Macabre/Pungent Stench & Mutha's Day Out. Viel schnell, laut und gut. Mutha's day out, die Unpassenden, sägen noch in den 80ern mit Melodie und Thrash. Doch dann geht es los: die Wiener Pungent Stench, denen keine Wohnzimmer-Perversion zu abartig ist, präsentieren Österreichs unterdrücktes „Ich“ auf vollfettem Gitarrenbett. Dagegen ist der Song von Macabre aus „Noise-City“ Chicago an sich kurz, hektisch, sich selbst überschlagend und die Stimme keift wie noch nie zuvor auf Tonträger gehört. Inhaltlich erinnert man an frühe Carcass: Leichenteile, Hundefleisch, Arschkrebs, Eingeweide fressen; musikalisch jedoch ist die Dramaturgie konturierter und metallischer als beim frühen Grind, dessen Reize aus tiefen Staub(sauger)schichten hervorgeschält werden mußten. Bei Brutal Truth ist dann Schluß mit speziellem Humor. Die Band setzt nicht nur den Abend-Maßstab in Bezug auf präzise Härte, auch im Gesamtgenre stehen Brutal Truth mit ihrem heftigen Grenz-Metal an hoher Position. Nach diesem bemerkenswerten Abend dürfen alle Beteiligten ohne schlechtes Gewissen einen blühenden Baum betrachten und sich am Gesang der Vögel freuen.
Uschi Steiner
Markthalle, 20 Uhr
Außerdem: Seit sie deutsch singen, singt auch der Erfolg: Die Berliner Melancholiker von Element Of Crime erweichen ganze Teppichlandschaften mit der treuen Rührung ihrer Fans (morgen, Docks, 21 Uhr). Heute abend feiert Prinz seinen 5. Geburtstag mit Mother Earth im Powerhouse.
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