■ Soundcheck: Gehört: Ruby
Gehört: Ruby
Showcases sind meist unangenehme Veranstaltungen. Im Raum stehen lässige Menschen, die keinen Eintritt bezahlt haben, und auf der Bühne versuchen Künstler, ihnen den Smalltalk zu erschweren, in vollem Bewußtsein, daß das Gelingen des Abends Einfluß auf ihr finanzielles Auskommen haben kann. Das Vorprogramm, Samba aus Hamburg, verschärfte diesen Eindruck. Der freundlich-gebrochene Rock des Trios, das vor kurzem noch als Support einer Post-Grunge-Band des gleichen Konzerns verkauft wurde, mußte sich nun zu den Koordinaten „irgendwie Trip-Hop“ und „Schöne Aussichten“ assoziieren. Was etwa ebenso mißlang wie der Versuch von Leslie Rankine, ihre richtungslose Girl-Variation umzusetzen. Die Frau mit der Björk-Biografie (lange für eine Noise-Pop-Band geschrien, dann die Stilfrage, den Club und die Freiheiten elektronischer Produktion entdeckt) vertrat ihre Kunst, als wäre sie auf der Flucht. Ein schlechtgelaunter Groove-Ansatz, interessant allemal. Doch was, wenn sie echtes Publikum trifft?
H. in't Veld/Foto: JMS
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