■ Soundcheck: Gehört: Herbie Hancock Quartett
Gehört: Herbie Hancock Quartet Der große Zampano des Jazz-Pianos kann sich längst alles erlauben, sogar: nicht zu provozieren. Mehr als neckisch nimmt es sich nicht aus, daß Hancock sein Repertoire mit ein paar Nummern aus dem Pop-Lager spickt, die er dann, wie in der Fabrik, gnadenlos unter das Jazz-Joch spannte. Das Maß aller Dinge für Hancocks aktuelles Quartett ist der Sound, den er mit Miles Davis vor 30 Jahren etablierte. Ein weiterer Urheber jener Zauberformel steht ihm in Dave Holland, der Macht am Bass, zur Seite. Gene Jackson, eine Wucht am Schlagzeug, und Saxofonist Craig Handy, im Ton an Bennie Maupin erinnernd, komplettieren die hervorragende Live-Band. Natürlich zelebriert Maestro Hancock eine Gala mit allem Drum und Dran, packt prätentiöse Schnörkel in die Ansagen und hyperelegante Tupfer in die Intros – aber dann wirbelt er plötzlich vor dem Beat oder lauert knapp dahinter und verleiht diesem klassischen schwarzen Jazz soviel Fahrt wie kein Zweiter.
Andreas Schäfler
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