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■ SoundcheckJoyce

Gehört: Joyce. „Vergeßt das Wetter draußen und kommt mit nach Bahia: immer wenn ich „na beira do mar“ („am Strand des Meeres“) singe, singt ihr alle Le-Le-O“, munterte Joyce das Publikum am frostigen Mittwochabend auf. Die brasilianische Sängerin nahm im Mojo Club die erste Live-CD einer neuen Club-Serie beim Label Motor Music auf und sorgte fleißig dafür, auch etwas ausgelassenen Jubel aufs Band zu kriegen. Dabei hat ihre sehr jazzige Interpretation des Samba zeitweilig als dichter Soundteppich eher etwas Konzertantes. Doch die 47jährige Sängerin wird nach immerhin schon 25jähriger Bühnenerfahrung plötzlich für die Dance- floor-Szene wiederentdeckt.

„Wir in Brasilien hatten keine Ahnung, was das überhaupt ist“, sagt Joyce und freut sich über ihre hiesige Popularität. Über der Basslinie von C. Machado, zum Schlagzeug von T. Moreno und mit P. Cardoso an diversen Flöten und einem musealen Saxophon brillierte die Sängerin immer wieder mit Scat-Gesang. In dieser sehr „weißen“ und großstädtischen Musik sind die Tropen nur noch ein Teil der weltläufigen Sound-Mixtur.

Einen neuen Song widmete die schon von Geburt her internationale Joyce (Tochter einer Brasilianerin und eines Dänen) der Dancefloor-Szene im italienischen Bari und prägte dazu ein passsendes Mischwort: Sambari. Am Handgelenk der schlicht schwarz über rot gekleideten Sängerin war neben der Diamantuhr auch eines der volkstümlichen, gesegneten Glücksbänder zu sehen. So muß der neuen CD-Produktion ja Erfolg beschieden sein.

Hajo Schiff

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