■ Soundcheck: Vershki da Koreshki und Trigon
Gehört: Vershki da Koreshki und Trigon. Die Fabrik folgte auch beim Jazzfe-stival Hamburg '98 der Tradition, Musiker aus der ehemaligen Sowjetunion vorzustellen. In dieses Konzept paßten Vershki da Koreshki nicht unbedingt, steht doch mit den St. Petersburgern Vladimir Volkov (Baß) und Alexei Levin (Akkordeon, Piano), dem Senegalesen Molla Sylla (Perkussion) und dem tuvaluischen Sänger Kaigal-ool Khovalyg eine multikulturelle Besetzung auf der Bühne. Ihr Versuch, mit sachten Klängen eine Verbindung zwischen den einzelnen traditionellen Musiken der Interpreten herzustellen, gelingt. Den umgekehrten Weg gehen Trigon. Die drei Moldawier übertragen Klassiker des Jazz in Klänge ihrer Heimat.
Sonderbar nur die Ansetzung der beiden Bands: Sie traten erst nach dem Hauptact vom Freitag, Michael Ny-man, auf. Das Publikum, das nur ihn hören wollte, hatte die Fabrik bereits wieder verlassen, und der kleine Rest war zu unkonzentriert, um dem feinen Auftritt von Vershki da Koreshki noch folgen zu können. Wollte der große Meister etwa früh ins Bett? Von Gespür gegenüber den anderen Musikern zeugt das zumindest nicht. Eberhard Spohd
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