■ Soundcheck: Sportsguitar
Heute abend: Sportsguitar. Enormer Twang, erschreckender Tiefgang. Ganz beiläufig eröffnen Sportsguitar ein paar interessante Perspektiven auf die Themenkomplexe Glück und Alter. Auf dem Album Happy Already schlagen sie Haken vor dem Lauf des Schicksals. Die Schweizer, die zwar euphorisierende Melodien spielen, aber abgebrühte Texte schreiben, erreichen einen Zustand der Zufriedenheit, indem sie Zustände der Unzufriedenheit durch philosophische Winkelzüge ausschließen. Der Song „Youth“ zum Beispiel: Darin konstatiert der Sänger, daß er seine Jugend nicht verlieren könne, weil er ja nie eine besessen habe. Und im Titelsong legt er einer Frau, die ihn glücklich machen will, nahe, daß das ebenfalls nicht möglich wäre, weil er ja schon glücklich sei.
Soviel Ironie und Abgebrühtheit hat die Betreiber des Matador-Labels aufmerksam gemacht, die das Ensemble unlängst unter Vertrag genommen haben. Daß Sportsguitar nebenbei ein paar inspirierte Ferkeleien einstreuen und zu gleichen Teilen an Pavement und The Pastels erinnern, die ebenfalls dem New Yorker Indie-Rock-Verein verbunden sind, mag geholfen haben. cbu
21 Uhr, Knust
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