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■ SoundcheckIggy Pop / Bungalow/Pool Position-Party

Gehört: Iggy Pop, Große Freiheit. Sicherlich, die Live-Auftritte des mittlerweile 52-Jährigen sind so legendär, dass es fast schon zum guten Ton gehört ihn wenigstens einmal live gesehen zu haben – egal ob man seine Musik nun mag oder nicht. Die oft bemerkte Hamburger Steifnackigkeit kombinierte sich in der längst ausverkauften Halle mit einer abgeklärter Konsumhaltung, die es im Nullkommanichts schaffte, den Ex-Stooges-Frontmann auf die Palme zu treiben. Wer sich in der ersten Reihe freie Sicht auf Iggys gegerbten Oberkörper versprochen hatte, und es an Begeisterung mangeln ließ, bekam sofort den Kopf zurechtgerückt, wobei „Bitch“ noch zum höflichsten gehörte. Nach nur 45 Minuten verschwand er das erste Mal von der Bühne: „You've had your chance!“. Das mochte das Publikum doch nicht so auf sich sitzen lassen, schließlich waren ja auch ein paar echte Fans anwesend. Doch deren Stimmungsmache half nur wenig. Dennoch schafften es vereinzelte Fans, sich von der Menge zur Bühne tragen zu lassen. Entschlossen nahm Iggy diesen Trostversuche an, und ließ immer mehr Leute unter den verzeifelten Augen der Ordner mit auf die Bühne. Zu Iggys „Passenger“ ist die Bühne dann gerammelt voll mit tanzenden Menschen. Für einen Moment schien er für die Distanz, die ihm ansonsten vom Publikum entgegenschlug, entschädigt. Es hätte doch so schön sein können: Alle Hits, garniert mit ein, zwei neuen, nicht so lauten Songs, guter Sound, gute Show. Aber nach nur 80 Minuten geht Iggy von der Bühne, ohne sich noch ein einziges Mal zu zeigen. Schade, dass es keine Sitzplätze gab, sagen die einen; Schade, er hatte sein Geld noch nicht abgesungen, die anderen...

Tanja Stünckel

Heute: Bungalow/Pool Position-Party. Der Promomappe von Pool, dem Club-Label von Bungalow, waren vier Aufkleber beigelegt: Auf ihnen sind Schwimmmer-Piktogramme abgebildet, die geradewegs von der Münchner Olympiade 1972 stammen könnten. Formschön, grafisch – und mit geschmeidig abgerundeten Ecken. Eine wattierte Designwelt, die der japanische Elektronikproduzent Yoshinori Sunhara auf den Punkt bringt, wenn er sein neues Album „Pan Am – The Sound of the 70s“ nennt.

Und genau so klingt es auch: triphoppelnde Lounge-Musik einer längst vergangenen Zukunft grenzenloser Mobilität, in der Pan Am noch Mondflüge verkaufte und Sunaharas angeblich für Tokyo entworfener „unterirdischer Flughafen“ von Buckminster Fuller eingeweiht worden wäre. Die Bungalow-Betreiber Le Hammond Inferno befinden sich auf derselben Umlaufbahn, allerdings mit Öger Tours. Ihr Sound klingt trashiger. Das mag an der gesunden Prise Ibiza liegen., mit der sie die Landebahn aufschäumen. Tobias Nagl

Mojo Club, 22 Uhr

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