: Soundcheck: Die Braut haut ins Auge / Urban Sound Clash
SOUNDCHECK
Heute abend: Die Braut haut ins Auge. Es scheppert laut, es pöbelt derb, es klingt nach Keller, Krach und Pop: Die Braut haut ins Auge raunzt von typischen Mädchenproblemen, die beim näheren Hinsehen alle nicht ganz so ernst gemeint sind, und drängelt sich dabei musikalisch durch die alternative Popmusik der letzten dreißig Jahre. Die vier Damen in Hosen, deren Auftreten proletarisch scheint und doch künstlerisch meint, gehören in die Bannmeile des Siebziger-Geistes, in der auch Leute wie Rocko Schamoni, Huah! oder die Goldenen Zitronen ihre Anhänger finden. Ihre jüngst erschienene Doppel-Single dokumentiert diese liebevolle Exzentrik inhaltlich überzeugend, wenn auch technisch schwach. Aber die Braut will ja auch nicht den Sony-Talent- Award gewinnen, sondern eine Kult-Band werden. Genügend Vorarbeit für ein volles Marquee mit begeisterten Fans ist längstens geleistet. tlb
Marquee, 22 Uhr
Heute abend: Urban Sound Clash. Wenn das Wetter mitspielt, besteht die Chance, Hamburgs erste große Street-Party live an der Elbe zu erleben. Am neu errichteten England-Anleger, zwischen Straßenstrich und Schaumstoff Lübke mit Blick in den Hafen, werden über zehn DJ-Teams von Hamburg bis Wien ab 14 Uhr bis tief in die Nacht die Regler auf Feiern drehen. HipHop, Reggae, Raggamuffin' und Latino-Sounds kommen zur Anwendung und im sanften Licht des Halbmondes spielen dann noch die lateinamerikanische Percussion- Band Tambores Urbanos und die Dancehall-Gruppe Gracy And The Herbman Band. Platten auflegen werden unter anderem Mitglieder von Di Iries, von Silly Walks, die mit ihrer Elbstrand-Party bereits viel Freude beim Jungvolk und viel Ärger bei älteren Spaziergängern und Anwohnern hervorgerufen haben, sowie Groove Attack, Rulin' Sound und Herbert Zorn vom Plattenladen Groove City. tlb
Neuer Anleger der Englandfähre, ab 14 Uhr
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