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Sorge um Sicherheit an der Südflanke

■ Die NATO sucht den sicherheitspolitischen Dialog mit fünf arabischen Staaten / Gemeinsam gegen den Islamismus

Brüssel (rtr) – Die zunehmend um die Sicherheit an ihrer Südflanke besorgte NATO will ihre Beziehungen zu fünf Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens ausbauen. Die Botschafter der 16 Verbündeten beschlossen nach Angaben aus Diplomatenkreisen am Mittwoch in Brüssel, einen sicherheitspolitischen Dialog mit Israel, Ägypten, Marokko, Tunesien und Mauretanien zu eröffnen. Dieser soll vor allem dazu beitragen, daß alle Beteiligten besser auf denwachsenden Islamismus reagieren können. NATO-Generalsekretär Willy Claes warnte in zwei verschiedenen, am Mittwoch gegebenen Interviews davor, Risiken des Islamismus zu unterschätzen. Die Bedrohung durch den Islamismus und durch die Weiterverbreitung von Waffen gehörten zu den größten Herausforderungen des Westens seit Beendigung des Kalten Krieges. Deshalb sei es die Pflicht des Westens, vor allem mit jenen Staaten einen Dialog aufzunehmen, die solchen Problemen gegenüberstünden.

Der Dialog soll zunächst einmal einen Informationsaustausch über die Sicherheitsbelange beider Seiten beinhalten. Erst nach dessen Auswertung will die NATO dann über das weitere Vorgehen beraten. Für ein Programm ähnlich der Partnerschaft für den Frieden mit Osteuropa gebe es derzeit keine Pläne, hieß es dazu in NATO- Kreisen.

Mit diesem Dialog beginne die NATO keinen Kreuzzug gegen den Islam, sagte Spaniens NATO- Botschafter Carlos Miranda. „Dies hat nichts mit Konfrontation zu tun. Wir müssen auf der Hut sein vor Instabilität und Unsicherheit um uns herum“, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuter.Kommentar S.10

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