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Sony bekommt sein Geld für Potsdamer Platz zurück

■ Senat beseitigt „Investitionshemmnisse“

Berlin (taz) – Damit der japanische Konzern Sony seine Europazentrale tatsächlich nach Berlin verlegt, ist dem Senat kein Geschenk zu teuer. Summiert man die jüngsten Senatsentscheidungen, dann kann der Konzern schätzungsweise 107 Millionen Mark in seinen Bilanzen gutschreiben – das vom Senat erworbene Grundstück am Potsdamer Platz hatte ihn ganze 101 Millionen gekostet.

Den ersten Batzen von rund 40 Millionen verdankt Sony einer bodenlosen Nachlässigkeit der Senatsplaner. Man hatte seinerzeit auch das Land mitverkauft, das nun für den Neubau der Potsdamer Straße gebraucht wird. Zur Kompensation bietet der Senat im Tausch ein gleich großes Grundstück an der Leipziger Straße an, dessen Bodenrichtwert rund viermal so hoch ist wie der Kaufpreis auf dem Potsdamer Platz.

Und am Dienstag beschloß der Senat, daß der Konzern noch mal rund 66 Millionen sparen darf. Er braucht die vorgesehene Ablösesumme für nicht gebaute Autoparkplätze nicht zu zahlen, weil – ökologisch sicher sinnvoll – die Verpflichtungen der Berliner „Stellplatzverordnung“ generell aufgehoben werden – gerade zum richtigen Zeitpunkt, um die Investoren am Potsdamer Platz zu entlasten. Die Kosten für die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz muß die Stadt dann aus eigener Tasche bezahlen. Seite 5

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