■ Couchpotato's Chips & Tips: Sonntag
Dream On
Da verfügt nun RTL 2 über eine „Emmy“-prämierte, originell gemachte Serie mit beträchtlichem Publikumsappeal – und tut doch alles Erdenkliche, damit eine Fan-Gemeinde gar nicht erst entstehen kann. „Dream On“ wird mal hierhin, mal dahin verschoben, mal mitten in einem Erzählzyklus abgebrochen, unvermittelt wieder ins Programm geschubst und irgendwo im Kinderprogramm versteckt. Aus den Fehlern des großen Bruders RTL, der den späteren Dauerbrenner „Eine schrecklich nette Familie“ ursprünglich mittags um 13.00 Uhr ausstrahlte, scheint man allgemein nicht viel gelernt zu haben...(RTL 2, 16.45 Uhr))
Wall Street
Oliver Stone könnte das New Yorker Telefonbuch verfilmen, und vermutlich würde immer noch ein fesselnder Kinofilm draus. Im selben Jahr, als Michael J. Fox „Das Geheimnis meines Erfolges“ preisgab, Judd Nelson „Karriere mit links“ machte und Hollywood den Yuppie annähernd zum Mythos erhob, hielt der Skeptiker Stone dagegen und zeigte plakativ, aber wirkungsvoll, daß der Traum vom schnellen Aufstieg auch eine Kostenseite hat. Dabei kamen ihm seine profunden Kenntnisse der Branche zugute – Stone ist der Sohn eines Börsenmaklers.(Pro 7, 20.15 Uhr)
Vorwahlkampf
1960 stritten die Demokraten John F. Kennedy und Hubert Humphrey um die Nominierung zur Präsidentschaftswahl. Richard Leacock, Don A. Pennebaker („Monterey Pop“) und Terence Macarthey-Filgate begleiteten die Bemühungen beider Kandidaten mit der Kamera. Mit ihrem fünfzigminütigen Zusammenschnitt schufen sie einen Klassiker des Dokumentarfilms, der, bis hin zu den TV-Reportagen unserer Tage, maßgeblichen Einfluß hatte auf die weitere Entwicklung der Bildberichterstattung.(Nord 3, 22.45 Uhr)
Harald Keller
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen