Sondertaz zum Frauentag: Özdemir ist "Feminist"
... und der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter hat "Pos gepudert und Windeln gewechselt." In der taz zum Frauentag am Montag offenbaren prominente Männer ihr Verhältnis zur Gleichberechtigung.
Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir sieht sich als "Feministen", der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter nicht - hat aber "Pos gepudert und Windeln gewechselt." Ihr ganz persönliches Verhältnis zur Gleichberechtigung der Geschlechter offenbaren prominente Männer in der taz zum Frauentag, die am Montag mit zwölf Sonderseiten zum "Neuen Mann" erscheint.
"Entscheidungen treffen wir gemeinsam", lässt der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, wissen, "aber meine Mitarbeit zu Hause hat eher unterstützenden Charakter." Er setze sich für "feministische Ziele" ein - echte Gleichberechtigung, eine andere Rollenverteilung sowie echte Wertschätzung der Arbeit von Frauen. "Ob mich das zum "Feministen" macht, wage ich nicht zu beurteilen."
Heute in der taz: 12 Sonderseiten "Männer" zum Frauentag. An allen Kiosken erhältlich.
Für Özdemir ist das keine Frage: "Solange Männer und Frauen nicht gleichberechtigt sind, das heißt Macht ebenso teilen wie Verantwortung, und gerade auch Migrantinnen nicht gleichberechtigt teilhaben können, dürfen Sie mich als Feministen bezeichnen." Schwieriger gestaltet sich die Frage für den Schriftsteller und Hessischen Kulturpreisträger Navid Kermani: "Ich befürchte, wenn ich mich als Feministen bezeichnete, bekäme meine Umgebung einen Lachanfall." Eine Erklärung dafür hat er nicht. "Aber meine Frau sagt, weil ich so ein Macho sei."
Der Psychoanalytiker Richter weiß es wiederum ganz genau: "Ich bin kein Feminist. Aber die Frauen haben mich immer als ihren Verbündeten betrachtet." Mit seiner Frau sei er seit 64 Jahren zusammen. "Als wir unsere drei Kinder bekamen, hat meine Frau gearbeitet (...) Ich hab die Vorlesungen sausenlassen und mich um die Kinder gekümmert: Pos gepudert und Windeln gewechselt. Und das hat mir Spaß gemacht."
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