Sommerloch is over: Schnell ins Konzert!
Konzerte in bremen
von andreas schnell
Manchmal ist es ganz hübsch, im Archiv danach zu schauen, wie sich die eigene Sicht auf Phänomene verändert haben mag. Oder auch nicht. Vor nun fast 15 Jahren verfasste ich für eine Stadtillustrierte eine Ankündigung für ein Konzert von Bad Religion im Aladin, in der es hieß: „Wie bei McDonald‘s weiß man, was man bekommt, wenn auf einem Produkt der Name Bad Religion prangt. Seit Jahren spielen sie verlässlich Album um Album ein – ohne Innovationen, zumindest nicht mehr seit dem Meilenstein ‚Suffer‘.“ Was auch eineinhalb Jahrzehnte später zu unterschreiben ist. Am heutigen Samstagabend ist Bad Religion ab 20 Uhr im Pier 2 zu Gast. Punk ist hier weder ästhetischer Aufbruch noch die Behauptung einer kulturellen Differenz.
Zumindest Letzteres bekommt das Publikum am gleichen Abend ab 21 Uhr in der Friese, wo die Bands Vicious Irene und Vehemence auftreten.
Am Dienstag erinnert das Aladin daran, wie es einst dort häufiger zuging, als Bremen noch ein bedeutender Standort der Metal-Szene war. Vier Bands geben sich ab 19 Uhr die Death-Metal-Kante, allen voran Nile, die mit irrwitzigen Tempi, einem grollgrunzenden Sänger, ausgefeilten orchestralen Passagen, dem obligatorischen akustischen Gitarrenpart und – natürlich – vorderafrikanischen Melodien und hinterasiatischen Gongs unterhalten. Zweite Hauptattraktion sind Suffocation, eine langgediente Death-Metal-Band alter Schule, schnell, hart, technisch gewitzt, maßvoll vertrackt und von geradezu lächerlich geschwinder Doppelfußtrommel angetrieben.
Der Freitag bietet einerseits Stoner-Rock im Römer, wo ab 19 Uhr die Bremer Aushängeschilder Eta Lux sowie Burn Your Wooden Horse und Bone Man auftreten, zum anderen sind in der Lila Eule lateinamerikanische Sixties-Beat-Aneignungen von Ärzte-Bassist Rodrigo Gonzalez und seiner Band ¡Mas Shake! zu hören, Beginn um 20 Uhr.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen