: Solidarität gratis
■ betr.: „Wieder so ein Veteranin nentreffen“, taz vom 26.9.1994
Die Frau aus dem Publikum, die dem Artikel den Titel gab, war meine nachgetragene „Kleinlichkeit“. Meine, wenn auch witzig vorgetragene Intervention bei der Bündnisgrünen Bundesfrauenkonferenz verfolgte eine andere Absicht als das „Zitat“ im Titel suggeriert. Es ist frustrierend, falsch vereinnahmt zu werden, zumal ich mit einigem kabarettistischem Aufwand versucht habe, der Konferenz eine offensive Richtung zu deuten.
Wichtig für den Feminismus scheint mir, die programmatischen Defizite nicht den feministischen Veteraninnen allein anzulasten, sondern den fehlenden Ressourcen, der mangelnden Wertschätzung, auch der fortschrittlichen Allianz, der die feministische Weiterbildung nicht teuer genug ist. Wie mir zu Ohren gekommen ist, haben auch die „Grünen“ genug Geld für TV-Leure, aber feminitisch uninspirierte Moderatorinnen – nicht aber für feministische Politisierungen. Auch Sonja Schock, die Nichtveteranin, plagiert ignorant, ohne sich am „namedropping“ zu vergreifen. Dieser Mißachtung entspricht bei Bedarf ein verschärfter Appell nach Solidarität gratis. Es möge niemand geschockt sein. Ich schon. Halina Bendkowski, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen