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Sohn verurteilt

Ein 46jähriger Mann von der Insel Amrum, der seine schwerkranke 85jährige Mutter in die Nordsee gestoßen hatte, ist gestern wegen Totschlags im minder schweren Fall zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Eine Große Strafkammer des Landgerichts Flensburg verhängte gegen den Bautechniker außerdem eine Geldstrafe von 20.000 Mark zugunsten sozialer Einrichtungen. Der Mann hatte im Oktober 1995 seine im Rollstuhl sitzende Mutter ins Hafenbecken gestoßen, um sie von ihren Schmerzen zu erlösen. Die Frau ertrank. Er war ihr noch nachgesprungen, um sie wieder zu bergen, mußte dann aber selbst gerettet werden. Der Angeklagte, der sich zuvor um seine bettlägrige Mutter gekümmert hatte, beteuerte, sie habe ihn oft gebeten, sie von den Schmerzen zu befreien.

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