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Archiv-Artikel

So viel Anfang

Beim Berliner Festival junger Autoren im Roten Salon ist bestimmt auch zu hören, ob es beim Schreiben nun um Pop oder schlicht um Literatur geht

Berliner Festival junger Autoren von heute bis Sonntag im Roten Salon. Karten unter ☎ 247 67 72

Wie überhaupt noch anfangen? Schon gekauft sind diese Sätze: Eduard – so nennen wir einen reichen Baron im besten Mannesalter – Eduard hatte in seiner Baumschule die schönste Stunde eines Aprilnachmittags zugebracht, um frisch erhaltene Pfropfreiser auf junge Bäume zu bringen. Robert Cohn war in Princeton Mittelgewichtsmeister im Boxen gewesen. Er stand vor dem Tor des Tegeler Gefängnisses und war frei. Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Ein Gespenst geht um in Europa … so also geht es schon nicht mehr, weil damit bereits (ungeordnet) Hemingway („Fiesta“), Marx/Engels („Das Kommunistische Manifest“), Goethe („Wahlverwandtschaften“, Döblin („Berlin Alexanderplatz“) und Kafka („Die Verwandlung“) einstiegen, was im Gesamten dann Weltliteratur geworden ist. Was ja nicht gleich die Zielmarke sein muss, wenn ab heute im Roten Salon der Volksbühne an drei Tagen beim vierten Berliner Festival junger Autoren jeweils ab 20 Uhr neue Anfänge von über 20 deutschsprachigen Autoren zu hören sind. Begleitend gibt es am Samstag und Sonntag ab 14 Uhr unter dem Stichwort „Generation Pop?“ ein Symposium dazu. Der theoretische Zugang zur Literatur wird erleichtert durch den freien Eintritt, die abendlichen Lesungen kosten einen Euro-Heiermann.