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Simone Schmollack übrigensDie Milliarden von Musk, die 34 Millionen im Jackpotund ich

Foto: Barbara Dietl

Jeden Abend auf dem Nachhauseweg komme ich an einem Lottoladen vorbei. Jeden Abend springt mich die wechselnde Gewinneinlage auf dem Straßenaufsteller an: 14 Millionen, 23 Millionen, 34 Millionen. Und jeden Abend stelle ich mir dieselbe Frage: Was würdest du mit so vielen Millionen Euro machen? Bis zur Straßenbahnhaltestelle habe ich mir eine Dachgeschosswohnung mit 200 Quadratmetern, einem Dachgarten und so vielen Solarpanels gekauft, dass ich von allen Energieunternehmen unabhängig bin.

Dann stelle ich mit Schrecken fest, dass mir gar nicht so viele Wünsche einfallen. Vielleicht ein Taxi, das immer dann zur Stelle ist, wenn das Wetter schlecht ist oder ich mich schlecht fühle. Mein Fahrrad ist uralt, aber ich liebe es, ich will kein neues. Was also macht man mit Millionen, gar Milliarden? Und schon erwische ich mich bei Elon-Musk-Gedanken: Ich könnte meinen Kiez kaufen, aus meiner Straße eine Cocktailmeile machen und den Laden rausschmeißen, bei dem Teenies immer vorgewunken werden.

Für das übrige Geld müsste ich mir mal anschauen, was die Superreichen damit anfangen. Die 14 reichsten Menschen dieser Welt sind Männer, die ersten drei Amerikaner, die uns in den kommenden Jahren noch stärker beschäftigen werden, als uns lieb ist: Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg. Die 15. Person im Reich der Reichsten ist eine Amerikanerin. Nun ja.

Simone Schmollack

leitet das Meinungs-Ressort der taz und hat schon viel Geld für Schuhe ausgegeben.

Nicht nur, dass dieser Tech-Bros-Maskulinismus gerade dabei ist, sich den amerikanischen Staat einzuverleiben, jede Woche kommen weltweit durchschnittlich vier neue Milliardäre dazu. So war es laut Oxfam-Bericht jedenfalls 2024. So viel Geld in den Händen weniger Menschen, während 733 Millionen Menschen auf der Welt hungern – das ist doch … ich finde nicht mal ein Wort, das meine Wut vollumfänglich beschreibt. Leider können auch die besten Umverteilungsideen, angefangen bei taxmenow, wodurch alle Reichen und Superreichen besteuert werden sollten, oder so was wie Vermögens- und Erbschaftssteuern nicht viel dagegen ausrichten.

Die Chance, den Jackpot zu knacken, liegt bei 1 zu 140 Millionen

Vielleicht gründe ich einfach eine Stiftung. Wofür, weiß ich noch nicht genau. Aber ich habe schon mal Lotto gespielt, das erste Mal in meinem Leben. Die Chance, den Jackpot zu knacken, liegt bei 1 zu 140 Millionen. Was soll ich sagen? Ich habe gewonnen – 11,60 Euro. Reicht für ein Gramm Périgord-Trüffel.

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