: Siemens baut Uni aus
■ Architekten empört über Vergabeverfahren
Der Vorsitzende der Architektenkammer Bremen, Wilfried Turk schlägt Alarm. Die Wissenschaftsbehörde plant einen zweistelligen Millionenneubau an der Uni ohne die sonst übliche öffentliche Ausschreibung. Stattdessen sollen Kostenplanung und Bau von einem Generalunternehmer übernommen werden. Nach Auskunft des Behördensprechers haben bereits Gespräche mit der Firma Siemens stattgefunden, die einen frühen Baubeginn und eine günstige Finanzierung zugesagt habe. Für die Architektenkammer handelt es sich hierbei um die unrechtmäßige Ausschaltung von Wettbewerb, sie will den Bundesrechnungshof einschalten. Dieser soll nun die Rechtsgrundlagen des geltenden Haushaltsrecht und die EG-Richtlinien prüfen.
„Wir sehen der Stellungnahme des Bundesrechnungshofes gelassen entgegen“, sagte der Behördensprecher auf Anfrage der taz. Die Behörde wolle an diesem Beispiel prüfen, ob eine solche Art der Auftragsvergabe schneller und günstiger sei. Als „dumme Schutzbehauptung“ wies Wilfried Turk dieses Argument zurück, schließlich würden öffentliche Gelder verbaut und ohne verschiedene Kostenvoranschläge von Architektenbüros könne die Behörde wohl kaum behaupten, der von ihnen erwählte Generalunternehmer sei günstiger. taz
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