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Siegeszug durch Katholikenviertel

Mit ihren Märschen durch die Innenstädte Nordirlands feiern die Mitglieder des protestantischen, streng antikatholischen und pro-britischen Orangeisten-Ordens jedes Jahr im Juli einen historischen Sieg über die Katholiken: Im Jahr 1690 besiegten die Truppen des Königs Wilhelm von Oranien die katholischen Anhänger von König JamesII. in der Schlacht von Boyne. Damit besiegelten sie die protestantische Thronfolge und damit die Vorherrschaft in Großbritannien.

Traditionell hat die Marschsaison ihren Höhepunkt am 12. Juli, dem Tag der entscheidenden Schlacht. Von den rund 3.000 in diesem Monat in Nordirland stattfindenden Paraden sind vor allem die beiden umstritten, die mitten durch heute rein katholische Wohnviertel ziehen: der Marsch vom Donnerstag in der Garvaghy Road in Portadwon und der gestrige Marsch durch die Ormeau Road in Belfast. Beide Paraden waren zunächst von der Polizei verboten worden. Nach den schweren Unruhen von Protestanten in verschiedenen Städten Anfang der Woche wurden sie unter Auflagen doch noch erlaubt.

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