Sieg gegen Freiburg in der Bundesliga: Achtung Bayern, hier kommt Hannover
Hannover 96 schlägt mit einem fast perfekten Spiel den SC Freiburg mit 3:1 und rückt auf Rang drei der Tabelle vor. Das setzt Bayern im Kampf um die Champions-League-Qualifikation unter Druck.
FREIBURG dpa | Die Effektivkünstler von Hannover 96 haben im Kampf um die Champions-League-Qualifikation den Druck auf den FC Bayern erhöht. Mit einem souverän herausgespielten 3:1 (2:0)-Erfolg beim SC Freiburg schoben sich die Niedersachsen am Donnerstagabend zumindest für zwei Tage an München vorbei auf Platz drei.
Mohammed Abdellaoue (24. Minute), ein überragender Jan Schlaudraff (31.) und Konstantin Rausch (58.) sorgten für den Zwei-Punkte-Vorsprung auf den Rekordmeister, der erst am Samstag bei Eintracht Frankfurt zurückschlagen kann. "Wir haben in der ersten Halbzeit fast perfekt gespielt", lobte Trainer Mirko Slomka nach dem Auftakt zum 31. Spieltag. "Jetzt haben die Bayern den Druck. Wir haben noch drei Spiele, da wollen wir das Maximale rausholen."
Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und weiteren 23.999 Zuschauern im ausverkauften Badenova-Stadion präsentierte sich Freiburg um den schwachen 20-Tore-Stürmer Papiss Demba Cissé erschreckend harmlos. Auch der Ehrentreffer von Jan Rosenthal (79.) war zu wenig, bei nur vier Punkten aus den vergangenen acht Partien sind alle vagen Europa-League-Träume geplatzt. "Wir haben uns gegen eine Kontermannschaft für Flachpassspiel entschieden. Hannover hat eiskalte Abschlussqualität gezeigt. Das sage ich mit allem Respekt", meinte Trainer Robin Dutt zerknirscht.
Donnerstag, 21.4.:
SC Freiburg - Hannover 96 1:3
Samstag, 23.4.:
VfB Stuttgart - Hamburger SV 15.30
FC St. Pauli - Werder Bremen 15.30
Bayer Leverkusen - 1899 Hoffenheim 15.30
FC Schalke 04 - 1. FC Kaiserslautern 15.30
Eintracht Frankfurt - Bayern München 15.30
Bor. Mönchengladbach - Borussia Dortmund 18.30
Sonntag, 24.4.:
VfL Wolfsburg - 1. FC Köln 15.30
1. FC Nürnberg - FSV Mainz 05 17.30
Die Gäste dürfen stattdessen bei einem Polster von elf Zählern auf den 1. FC Nürnberg auf Rang sechs fast sicher mit der ersten Teilnahme am internationalen Wettbewerb seit 1992 planen. Doch dank dem Ende der Serie von drei Auswärtsspielen ohne Sieg wachsen die Hoffnungen in Hannover. "Wir spielen im Moment sehr befreit auf. Wir haben unsere Saisonziele erfüllt, jetzt wollen wir mehr", sagte Schlaudraff, der von "leichten Signalen" vonseiten des Clubs berichtete, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern.
Überfallartige Angriffe
Auch ohne den gelbgesperrten Toptorjäger Didier Ya Konan, den Schlaudraff gleichwertig ersetzte, zeigte Hannover die bewährten überfallartigen Angriffe. Freiburg durfte bis in die gegnerische Hälfte kombinieren, um dann Anschauungsunterricht in Konterfußball mit schnellem Umschalten zu erhalten.
Zunächst scheiterte Abdellaoue aus kurzer Distanz noch an Oliver Baumann (14.). Doch zehn Minuten später war der SC-Torwart ohne Chance, als er sich erneut dem Norweger gegenüber sah. Schlaudraff hatte mit einem feinen Pass die komplette Freiburger Abwehr genarrt.
Und auch vor dem 0:2 tappten die Breisgauer in die Falle der Gäste. Nach seiner Balleroberung legte Altin Lala dem schnellen Schlaudraff eine Steilvorlage so zielgenau in den Lauf, dass der Ex- Nationalspieler nur noch den vor seinem Strafraum herumirrenden Baumann umkurven und den Ball ins leere Tor schieben musste.
Dessen Gegenüber Ron-Robert Zieler blieb bis auf Versuche von SC-Stürmer Anton Putsila (23./41.) und Rosenthal (70.) lange beschäftigungslos, weil der Tabellenachte seine 65 Prozent Ballbesitz nicht zu nutzen wusste. Und auch nach der Pause mangelte es Freiburg zunächst an Zielstrebigkeit. Stattdessen luchste Manuel Schmiedebach dem schlafmützigen Ömer Toprak den Ball auf der Außenbahn ab, seine Flanke verwertete Rausch sicher per Kopf. Auf der anderen Seite vergab der frühere Hannoveraner Rosenthal nach seinem 1:3 in der 88. Minute die Möglichkeit zum Anschlusstreffer.
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