: Sie möchten gern dazugehören
betr.: „Die Grünen und die Kohle“, Kommentar von Ralph Bollmann, taz vom 19. 9. 08
Ich erinnere mich vage an eine Plakataktion der Grünen zu Beginn der 80er-Jahre. Da konnte ich mit großer Genugtuung lesen: Legal. Illegal. Scheißegal. Adressaten waren wohl die bürgerlichen Parteien wegen des Parteispendenskandals. Aber heute trifft für mich die Devise „Legal. Illegal. Scheißegal“ schon fast auf die Bündnis-Grünen zu, die sich nicht mehr scheuen, Wasser zu predigen und Wein zu trinken! Herr Oberbürgermeister Palmer in Tübingen beteiligt seine Stadtwerke an einem großen Kohlekraftwerk, Moorburg wird von einer grünen Senatorin genehmigt, aber dafür wird ein großes Einkaufszentrum wohl nicht gebaut.
Ich frage mich, wann werden die ersten Grünen einer Verlängerung der Laufzeit der AKWs zustimmen und schließlich einem neuen, richtig sicheren Atomreaktor? Woher kommt diese Nachgiebigkeit und Vergesslichkeit gegenüber den eigenen Zielen? Sie möchten gerne dazugehören und nicht immer Sand im Getriebe der Raubbau-Gesellschaften sein, müde belächelt von ihren Kolleginnen und Kollegen der christlichen, freien und sozialen, natürlich demokratischen Parteien, die längst nette, gut dotierte und Ansehen verleihende Posten in den Konzernen und Banken dieser Gesellschaft innehaben. OBBE BAHNSEN, Rimbach