■ VORBEREITUNGEN FÜR NAHOSTKONFERENZ ABGESCHLOSSEN: Shamir läßt die Tauben zu Hause
Jerusalem (taz) — Noch hat die erste große Nahostkonferenz nicht begonnen, da überwiegen bereits die pessimistischen Stellungnahmen. „Schamir will Friedenskonferenz torpedieren“, kommentierte ein Sprecher der PLO in der tunesischen Hauptstadt die Zusammensetzung der israelischen Delegation unter Führung des Ministerpräsidenten. Tatsächlich lassen die gestern von der israelischen Regierung offiziell benannten Mitglieder ihrer Verhandlungsdelegation wenig Willen zum Kompromiß erkennen. Zwar soll nun doch kein Vertreter der Siedlerorganisation mitfahren, dafür hat Schamir aber zwei Knesset-Abgeordnete als Delegationsmitglieder ernannt, die beide mit der kalten Annektion der besetzten Gebiete sympathisieren. Ein Versuch, die oppositionelle Arbeiterpartei in letzter Minute noch in die Delegation zu integrieren, scheiterte, weil Schamir den von Peres benannten Vertreter nicht akzeptierte. In Damaskus beendeten die in Madrid vetretenen arabischen Staaten ihre Vorabgespräche mit der PLO, der sie ihren Einsatz für die Verwirklichung der nationalen Rechte der Palästinenser zusicherten. SEITE 9
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