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Shamir gegen Nahost–Konferenz

■ Einen Tag nach der Übereinkunft zwischen Peres und Mubarak über eine internationale Nahost–Konferenz zerschlägt Israels Außenminister die Friedenshoffnungen

Jerusalem (dpa) - Israels Außenminister Izchak Shamir hat eine internationale Nahost–Friedenskonferenz abgelehnt. Der Chef des nationalistischen Likud– Blockes meinte am Samstagabend im Fernsehen, eine solche Konferenz würde Israel nur isolieren: „Auf einer internationalen Konferenz würden wir uns allein wiederfinden gegen die ganze Welt. Alle würden für einen palästinensischen Staat eintreten, den wir ablehnen“, meinte Shamir, der im Oktober mit Israels Ministerprä sidenten Peres laut Koalitionsabkommen die Regierungsämter tauschen wird. Peres und Ägyptens Staatspräsident Mubarak hatten sich am Donnerstag und Freitag in Alexandria bei dem ersten Gipfeltreffen zwischen beiden Staaten seit fünf Jahren grundsätzlich über eine internationale Friedenskonferenz zur Lösung des Nahost– Konflikts geeinigt. Shamir, der in einem Monat Peres im Amt des Ministerpräsidenten ablösen wird, sagte, eine internationale Nahost–Konferenz brächte Israel in „große Schwierigkeiten“. Arens verwies darauf, daß der Plan für eine internationale Konferenz nicht im bilateralen Abschluß–Kommunique enthalten, sondern lediglich in Mubaraks Gipfel–Rede erwähnt worden sei. Peres plante, am Sonntag nach Washington zu fliegen, wo er am Montag mit US–Präsident Ronald Reagan zusammentreffen sollte.

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