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Shakuhachi & Koto

■ Aus einst und jetzt: Japanische Klänge heute in Bremen

Es waren im Vergleich zu heute noch so richtig gute Zeiten in Bremen, als 1992 in der Obhut des Freiraumtheaters das Butoh-Festival organisiert wurde, jenes japanische (Tanz-)Theater, das die emotionale Rebellion des Körpers in die uralten rituellen Formen der Musik und des Tanzes einbrachte. Auch die neue japanische Musik nimmt diesen Traditionsfaden auf, wie wir ihn in der europäischen Musik nicht kennen: Stets ist die jahrtausendalte Tradition in ganz unterschiedlicher Weise präsent. Und umgekehrt haben die meisten jungen japanischen Komponisten die europäischen Techniken für ihre Musik durchaus fruchtbar gemacht. Heute abend in der Kunsthalle findet ein Konzert statt, das alte und die japanische Musik präsentiert und das in der Stringenz seiner Auswahl ganz spannend zu werden verspricht.

Da sind zunächst einmal die beiden Instrumente: die ganz ursprünglich aus China stammende Bambuslängsflöte Shakuhachi und die Wölbbrettzither Koto – beide Instrumente sind spätestens seit dem 17. Jahrhundert wichtige Bestandteile buddhistischer Meditationsübungen. Im Konzert spielt der religiöse Bezug auf die Natur eine Rolle: Nicht nur die Stücke des 17. bis 19. Jahrhunderts sind so geschrieben, sondern auch noch die heutigen. Diese eindeutige Bezugnahme betrifft natürlich auch alle musikalisch-technischen Parameter wie Tonarten, Rhythmus und Melodik. Der Shakuhachi-Spieler Tajima Tadashi und die Koto-Interpretin Fukunaga Chieko zählen zu den Besten ihres Faches. Dem Konzert geht ein Vortrag in deutscher Sprache von Yamaguti Osamu voraus, der meint: „Die Shakuhachi-Musik gehört zu den rühmlichsten traditionellen Künsten Japans und wird bestimmt von allen Menschen auf der Welt verstanden werden.“

Ute Schalz-Laurenze

Heute, 20 Uhr, Kunsthalle

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