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Seyma ist das erste Baby mit Doppelpass
Zur Geburt gab’s einen Schnuller und ein Grundgesetz: Die um 3.08 Uhr im Urban-Krankenhaus geborene Seyma ist das erste Berliner Baby, das die doppelte Staatsbürgerschaft erhält. Aus diesem Anlass pilgerten Kamerateams aus dem In- und Ausland und PolitikerInnen wie die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck, in das Kreuzberger Krankenhaus. Nach dem neuen Staatsbürgerschaftsrecht, das seit dem 1. Januar in Kraft ist, hat Seyma bis zum 23. Lebensjahr beide Staatsbürgerschaften, die deutsche und die türkische. Dann muss sie sich für eine entscheiden. Ihre Mutter, die 20-jährige Saliha Kurt, ist erst seit zwei Monaten in der Bundesrepublik. Seymas Vater Mesut (21) ist dagegen in Deutschland geboren. „Das Gesetz bringt mir nichts, aber hoffentlich meiner Tochter“, sagte der Bauarbeiter. „Ich weiß, was es heißt, als Ausländer in Deutschland aufzuwachsen.“ Nach Schätzung der Bundesregierung kann jetzt die Hälfte der etwa 7,3 Millionen Ausländer in Deutschland eingebürgert werden.
Foto: Jockel Finck/AP
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