: Sexualkunde-Urteil begrüßt
HAMBURG dpa ■ Vertreter muslimischer Organisationen haben eine vom Hamburger Verwaltungsgericht verfügte Teilnahmepflicht für muslimische Mädchen am Sexualkundeunterricht begrüßt. „Die Entscheidung ist richtig“, sagte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Hakki Keskin, gestern. Es gebe schließlich eine Schulpflicht, aus der Eltern ihre Kinder nicht nach Gutdünken befreien könnten. Der stellvertretende Vorsitzende der islamischen Gemeinden Norddeutschlands, Ahmet Yazici, sagte, der Islam eröffne den Muslimen keine Möglichkeit, „sich Parallelgesetze zu schaffen“. Das Gericht hatte am Montag entschieden, dass auch muslimische Mädchen in Hamburg am Sexualkundeunterricht teilnehmen müssten. Die Richter wiesen den Antrag einer türkischen Mutter zurück, die ihre 14- und 15-Töchter von der Sexualkunde ausschließen wollte. Die Frau hatte argumentiert, Sexualität gebe es im Islam nur in der Ehe. Es bestehe kein Bedarf, vorher aufzuklären. Dies würde die Mädchen nur in Gewissenskonflikte stürzen.