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■ Serie von Einbrüchen in den Palästen der WindsorsTage der offenen Tür

London (taz) – Ist die königliche Familie in Großbritannien noch sicher? Dieser Frage will Scotland Yard jetzt in einer internen Untersuchung nachgehen. Besonderes Augenmerk wollen die Beamten dabei auf ihre 800 Kollegen von der „königlichen und diplomatischen Schutzeinheit“ richten, nachdem in den Palästen der Windsors sich unerwünschte Eindringlinge offenbar die Klinke in die Hand geben. Innerhalb von sechs Tagen haben die schützenden Beamten dreimal geschlafen.

Vor neun Tagen ist ein 33jähriger Mann bis zu den Privaträumen Prinzessin Margarets im Kensington-Palast vorgedrungen. Zum Glück wußte er, was sich gehört: „Er klopfte, und Bedienstete öffneten die Tür“, heißt es im Polizeibericht. Der Mann wurde später wieder freigelassen, weil die Polizei hinter seiner Aktion „keine bösen Absichten“ vermutete. Am Montag kehrte er zurück. Diesmal fuhr er gleich mit dem Auto auf das Palast-Gelände, was der Polizei jedoch auffiel. Nach kurzer Verfolgungsjagd wurde er gestellt. Scotland Yard nimmt an, daß er unter Drogeneinfluß gehandelt habe. Wollen die Beamten damit andeuten, daß man auf einem Horrortrip sein muß, wenn man sich zu Prinzessin Margaret schleicht? Vielleicht hat er sich ja auch in der Tür geirrt: Prinzessin Diana wohnt ebenfalls im Kensington-Palast.

Ihr Mann, der Thronfolger, wohnt seit der Trennung im St.-James-Palast. Dort hat auch Prinzessin Alexandra ihr Büro, in das am Montag abend eingebrochen wurde. Der 32jährige arbeitslose Clifton Williams, ein Vater von fünf Kindern, soll einfach durch die Sperre gefahren sein und Prinzessin Alexandras Privatsekretär, Konteradmiral John Garnier, angebrüllt haben. Dadurch hatte der Eindringling den hochrangigen Matrosen offenbar so eingeschüchtert, daß er ungehindert in das Büro der Prinzessin weitergehen konnte. Dort machte er es sich gemütlich, trank einen schottischen Whisky und rauchte eine königliche Zigarre. Deshalb ist er nun wegen Diebstahls angeklagt. Der Wert seiner Beute: 1,90 Pfund (ca. fünf Mark) – 40 Pence für die Zigarre, der Rest für den Whisky. Das Parlament sollte eine eigene Untersuchung einleiten, um festzustellen, ob die Apanage der Prinzessin zu niedrig bemessen ist, so daß sie sich mit Billigfusel und Sparzigarren begnügen muß. Ralf Sotscheck

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