Serie: Wahlkämpfen in Bremen (1) :
So leicht ließe sich die Mehrheit in der großen Koalition erreichen: Zwei Monate vor dem letzten Bundesligaspieltag (24.5.) und den Bürgerschaftswahlen (25.5.) kauft die SPD den Ex-Bremer Frank Rost von Schalke zurück. Damit löst sie ein für alle mal Werders Torwartproblem, führt die Grün-Weißen zur Meisterschaft und kassiert am Wahltag den Dank des fußballliebenden Wahlvolks. Ein Blick auf die www.transfermarkt.de macht diesen Wunschtraum aber sofort zunichte: Sieben Millionen Euro Ablöse sind einfach nicht drin, es sei denn man könnte vorher einen guten Preis für Bürgermeister Henning Scherf erzielen.
Doch zum Glück für die Genossen Wahlkämpfer gibt es den FC Burg, der nicht mehr auf seinem dioxinverseuchten Platz spielen darf. „SPD hilft!“, könnte die Pressemitteilung überschrieben werden, in der die Fraktion gestern angekündigt hat, dieses Problem zu lösen und 400.000 Euro für Umkleidekabinen locker zu machen: „Umgehend“ solle der „schwer gehandicapte Fußball-Landesligist“ einen neuen Platz erhalten, heißt es. Und: „Dafür wird sich sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion stark machen.“ Oléoléoléolé, singt die taz und freut sich auf weiteres Wahlkampfgerassel. Demnächst in dieser Zeitung, an dieser Stelle. eib