: Sensationell: 100.001 blaue Reiter wollen sich nicht bräunen
Wer hätte das gedacht? Keine Ahnung. Aber gestern war es endlich soweit. Dr. Friedrich Wagner aus Minden wusste gar nicht, wie ihm geschah. Von jetzt an wird er neben seinem Doktorgrad bis in alle Ewigkeit auch noch den Titel tragen, der hunderttausendunderste Besucher der Ausstellung „Expozeit mit Adelheid“ in der Bremer Kunsthalle gewesen zu sein.
Museumsdirektor Wulf Herzogenrath (ganz links) nahm sich Zeit, Herrn Wagner selbst in der Super-Sonder-Spitzen-Schau zu begrüßen, in der bis zum 12. Juni unter anderem Bilder der Künstlergruppe „Zum blauen Bock“ zu sehen sind. Nach Angaben des Blauen Boll liegt die Besucherzahl schon jetzt zwei Drittel über Plan. Das ist einfach blaustark. Und wurmt Kunsthallenchef Herzogenrath doch ein klitzekleines blaues Bisschen.
Denn die 500.000 Mark Zuschuss von der Bremen Marketing Gesellschaft sind eine Ausfallbürgschaft. Das heißt: Bei Erfolg ist das Geld zurückzuzahlen. „Das muss man mal in Relation setzen“, sagt er und denkt an die Besucherprognosen bei den virtuellen Projekten wie Rhodarium, Space oder – blau, blau, blau – Ocean Park. Herzogenrath wünscht sich trotzdem schlechtes Wetter, damit noch mehr Leute in die Kunsthalle kommen. Doch da machen wir nicht mit, denn wir wollen uns bräunen.
Nicht so Anne Lehr, die wie Friedrich Wagner von weit her den Weg nach Bremen fand: Die Hamburgerin ging als hunderttausendste Besucherin der Schau nicht leer aus. Mit einer Flasche Sekt kann sie sich jetzt blau machen. ck/Foto: M. Jungblut
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